Mittwoch, 25. März 2015

Gedichtinterpretation Abendständchen von Novalis

Das Gedicht Abendständchen von Clemens Brentano kann in der Epoche der Romantik eingeordnet werden. Dem Titel zu entnehmen, handelt das Gedicht in den späten Stunden des Tages.
Dieser lyrische Text war ursprünglich ein Lied des Singspiels ,,Die lustigen Musikanten’’ von Brentano. Das Abendständchen ist jedoch unabhängig vom Singspiel ein eigenes Gedicht.  



Das Gedicht besteht aus zwei Strophen mit je vier Versen. Das Metrum bleibt das ganze Gedicht durch ein vierhebiger Trochäus mit weiblichen Hebungen und Kreuzreim. Diese wirken der Monotonie des Gedichtes entgegen.

In der ersten Strophe verweist der Dichter stark auf die Musik hin. Die klagende Flöte und die rauschenden Brunnen stimmen dann eine Melodie an. Diese wirkt eher schwer und traurig auf den Leser. Zudem werden viele Sinneseindrücke geschildert, so benutzt der Dichter etwa die Worte ,,süss’’, ,,golden’’, oder auch ,,rauschen’’. Der Verse stimmen dunkel und kühl auf das Gedicht ein.

Gegensätzlich dazu, führt die zweite Strophe mit dem Holden Bitten, mild Verlangen auf helle Züge des Gedichtes hin. In den Versen wird immer wieder von einem hellen Erschienen zu einem dunkel und getrübten Erscheinen gewechselt. Der letzte Vers erklingt in hellen Tönen. Dies verleiht dem Text eine gewisse Ruhe. Die Sinneseindücke vereinen sich zunehmend und das Gedicht gleicht sich aus.



Das Gedicht ist der Romantik zuzuordnen, da die Natur und die Musik typische Motive für diese Epoche sind. Zusätzlich hat es den volksliederhaften Charakter.

Zusammengefasst beschreibt dieses Lied die Stunde des Schwebens zwischen Hell und Dunkel, zwischen Ruhe und Bewegung.


Es ist ein kurzes und klares Gedicht. Durch die Abwechslung der hellen und dunklen Erscheinungen baut es eine gewisse Spannung auf.

Mittwoch, 4. März 2015

Der Name und seine Bedeutung

Clara, die Klare. Sie ist die freundliche Gestalt mit den hellen Augen, die über solche Kindereinen herzlich lachen würde. Sie würde sich nicht auf solche Inneren Spielereien einlassen und sich in ihnen verfangen. Denn im Gegensatz zu Nathanael, der Hauptfigur des Textes von E.T.A. Hoffmann, würde sie sich nicht mit den ’’Fantome des Ichs’’ beschäftigen.


In der Fassung von Hoffmanns ‚,Sandmann’’ , fliesst die Aussenwelt und die Innenwelt des Studenten Nathanael immer wieder ineinander. Des Lesers grösstes Problem scheint die Auseinanderhaltung dieser beiden Welten.
Im Brief von Nathanael an seinen Ziehbruder Lothar gerichtet, berichtet er von einem Unheil welches in sein Leben getreten ist. Der Wetterglashändler Coppola stellte sich gemäss Nathanael als der Mörder von seinem Vater heraus. Er habe seinen Namen geändert und höre nun nicht mehr auf den Namen Coppelius.
Wie ein Geheimagent oder ein Schwerverbrecher in einem Actionfilm, der von seinem früheren Leben fliehen will und sich mit einer neuen Identitiät ein erfülltes Leben wünscht.
Da er versehentlich den Brief an seine Verlobte Clara sendet, schreibt sie ihm mit grossem Verdruss zurück. Im Gegensatz zu ihrem Geliebten, teilt sie seine Meinung nicht. Ganz im Gegenteil. In ihrem Brief teilt sie ihm mit, dass er ihrem Anschein nach von seinem kindlichem Gemüt eingeholt wurde. Sie rät ihm den Wetterglashändler und den Coppelius vollständig aus dem Sinne zu schlagen. Mit dieser Aufforderung fordert Clara ihn auf, sein früheres Leben auszublenden, wie Jasen Bourne in der Bourne-Verschwörung. Im Gegensatz zu Bourne soll er sich jedoch nur die kuriose Beziehung zwischen dem Sandmann, dem Advokaten Coppelius und dem Wetterglashändler Coppola ausblenden. Da sich Nathanael jedoch seit seiner Kindheit so sehr in diese verzwickten Beziehungen eingelebt hat mit seinen inneren Fantome, fällt es mir schwer einen Unterschied zwischen den beiden zu finden.

Doch der Student ist sich seiner sicher. Nathanael ist in seinem Inneren vollständig in seiner Welt gefangen und klammert sich an ihr wie ein Baby sich an seiner Mutter. Ob das Leben des Studenten zwischen den zwei Welten medizinisch gesehen möglich ist oder nicht, bin ich mir nicht sicher. Zwar vermute ich, dass jeder seine eigenen Inneren Spinnereien hat, diese jedoch für sich hält. Jeder hält sie für sich und ist sich seiner bewusst, dass dies nicht das Wahre Leben ist.
Bestimmt gibt es psychologische Studien die genau solche Fälle untersucht hat. Doch für mich bleibt immer noch fraglich wieweit ein Mensch gehen kann.



,,Der Sandmann’’ von Hoffmann zeigt aber nicht nur die Aspekte der Innen- und Aussenwelt des Nathanaels auf. Der literarische Text eröffnet dem Leser die Selbst- und Fremdwahrnehmung, den minimalen Grad zwischen Wahnsinn und Normalität und besonders den Unterschied zwischen der Aufgeklärten Clara und dem Romantiker Nathanael.


Die gewählten Namen haben immer seine eigene Bedeutung.